Warum in Oberfranken
„Wir leben in einem Landstrich mit vielseitigem kulturellem Angebot, in der Arbeitsfreude und Orientierung am Machbaren Hand in Hand gehen."
So beschreibt der piemontesische Regierungspräsident sein Land. Es mag zwar ein bisschen vermessen sein, eine derartige „Genussregion" mit unserem Oberfranken zu vergleichen, aber Parallelen gibt es natürlich - wir müssen uns unserer natürlichen Ressourcen einfach nur bewusst sein.
Mit Theatern, Orchestern und Kulturwelten etc. haben wir ein vielfältiges kulturelles Angebot.
Auch Oberfranken ist eine Region, die schon immer auf die Arbeitsleistung ihrer Bewohner stolz sein konnte. Die Orientierung am Machbaren ist dem Oberfranken praktisch mit in die Wiege gegeben. Wir können hier mit Pfunden wuchern, um die uns andere Regionen beneiden müssten.
Unsere Landwirte können Fleisch produzieren, das hohes Niveau erreicht. Lebensmittel müssen nicht um die halbe Welt transportiert werden.
Unsere Metzger können Schinken und Würste erzeugen, die mit der Qualität weltberühmter Wurstwaren locker mithalten können.
Unsere Bäcker können ein dunkles Brot backen, um das uns die ganze Welt beneidet. Wir haben die größte Brauereidichte Europas.
Auch ist unsere Landschaft seit eh und je als eine „vielseitige Schöne" gerühmt worden. - Dazu sei noch angemerkt, auch in anderen Landstrichen herrscht oft schlechtes Wetter. Bei uns kann man wenigstens vernünftig Essen und Trinken gehen.
Die wirtschaftliche Nutzung landestypischer Produkte hat einen sehr hohen Stellenwert.
Es gibt noch die Möglichkeit beim Produzenten einzukaufen. Fleisch und Feldfrüchte aller Art beim Bauern unseres Vertrauens. Und natürlich das liebe Federvieh bei der Bäuerin unseres Vertrauens. Von der Taube bis zur Gans. Hier lernt man sich bei einer kleinen Unterhaltung näher kennen. Wenn man will, auch das zu schlachtende Tier.
Wir wollen deutlich machen, wie wichtig der Erhalt und Schutz unserer reichhaltigen Nahrungsmitteltradition ist. Dafür müssen wir Qualität und Güte dieser Lebensmittel hervorheben. Es ist mittlerweile einhellige Meinung aller Beteiligten Kreise, daß die Massentierhaltung der größteFeind der Qualitätserzeugung ist.
Wir glauben auch, dass einer qualitätsbewussten Nachfrage ein ebenso niveauvolles Angebot gegenüber gestellt werden muss. Dies wollen wir fördern und unterstützen. Wir wollen einerseits dem Kunden zeigen, was es noch alles in unserer Ecke gibt und andererseits Produzenten ermuntern, nicht nur genormte Lebensmittel zu erzeugen oder noch schlimmer, nichts mehr zu produzieren und die Region zu verlassen.
Wir wollen Raum geben für Besonderheiten, für Nischenprodukte, genauso wie für kulturelle und touristische Angebote.
Wir wollen das Interesse an Oberfranken anregen. Oberfranken will langsam und gründlich entdeckt werden - und auch erschmeckt werden. Es heißt, wir Oberfranken wären nicht besonders spontan und etwas rauh, aber wenn man einmal unser Herz gewonnen hätte, wären wir die besten Freunde der Welt.
Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes „Slow", wie die Bewohner des Piemont.
Achim Taubald